Städtepartnerschaft nach der Brandkatastrophe

Vor 15 Jahren starben in Ludwigshafen 9 Menschen, in Gaziantep sind sie begraben. Der 2010 gegründete Partnerschaftsverein gedenkt den Opfern der Brandkatastrophe.

Am 3. Februar 2008, vor 15 Jahren starben in der Ludwigshafener Innenstadt 9 Menschen bei einer schrecklichen Brandkatastrophe. Die Opfer, vier Frauen und fünf Kinder, stammten aus der türkischen Millionenstadt Gaziantep. Das grausame Unglück entzweite die Ludwigshafener Stadtgesellschaft. Rettungskräfte wurden angegriffen. Unterschiedliche Verschwörungstheorien kamen auf. In den sozialen Medien war der Brand bundesweit Thema; aus heutiger Sicht würde man von Desinformation und Hassrede sprechen. Die Brandursache konnte nicht geklärt werden. Zwei besonnene Stadtoberhäupter in Ludwigshafen und in Gaziantep schafften es mit der Idee einer Städtefreundschaft, der großen Trauer einen gemeinsamen Rahmen zu geben. Die Mitglieder des Freundeskreises Ludwigshafen Gaziantep e. V., der 2010 gegründet wurde, waren in den ersten Jahren mehrfach zu Besuch in Gaziantep und dort auch an den Gräbern der Ludwigshafener Brandopfer. Ibrahim Yetkin, Stellvertretender Vorsitzender des Gaziantep-Freundeskreises: „Wir fühlen uns der Vorgeschichte unserer Städtepartnerschaft verpflichtet. Die schreckliche Katastrophe von 2008 und ihre Opfer sind nicht vergessen. Städtepartnerschaften sind Chancen der Begegnung, des Kennenlernens und des Austauschs. Wir engagieren uns insbesondere für den Jugendaustausch. Da Gaziantep in der Nähe der syrischen Grenze liegt, sind Begegnungen seit ein paar Jahren schwierig geworden. Das letzte Austauschprojekt mit Jugendlichen aus beiden Städten fand daher 2021 online statt.“  

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