Presse

Ibrahim Yetkin stecken die Eindrücke seiner Reise ins Erdbebenkatastrophengebiet noch in den Knochen. Ein junger Mann aus Islahiye in der Provinz Gaziantep hat ihm erzählt, dass seine Eltern unter den Trümmern eines Wohnhauses liegen. Es gab kein schweres Gerät, um die Verschütteten auszugraben. Er habe es mit bloßen Händen versucht. Vergeblich. Die Eltern sind tot. Eine andere ältere Frau aus Pazarczik konnte aus den Trümmern gerettet werden. Doch in den Folgetagen wollte sie nichts mehr essen oder trinken, weil es keine Toilette gab. „Viele Leute haben alles verloren und leben jetzt in einem Zelt. Viele sind traumatisiert“, berichtet Yetkin. Der 61-Jährige gehört zum Vorstand des Freundeskreises Ludwigshafen-Gaziantep. Er war acht Tage vor Ort, um sich ein Bild von der Lage im Krisengebiet zu machen.

Die Rheinpfalz Ludwigshafen 05.04.2023

Die Hilfsgüter aus Ludwigshafen für die vom Erdbeben schwer getroffene türkische Partnerstadt Gaziantep sind mittlerweile vor Ort eingetroffen und verteilt worden. Feldbetten, Decken, warme Kleidung, aber auch Lebensmittel und Hygieneartikel wurden in von den Ludwigshafener Logistikunternehmen HCL Logistics und Contargo zur Verfügung gestellten Containern per Bahn zunächst nach Istanbul transportiert. Von dort aus wurden die Hilfsgüter auf Lastwagen umgeladen. Ab 28. Februar seien dann die 50 Tonnen Hilfsgüter von der Feuerwehr Gaziantep an die Erdbebenopfer ausgegeben worden.

rheinpfalz.de 10.03.2023

Nach den verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Betroffenheit auch in Ludwigshafen groß. Der Freundeskreis Ludwigshafen Gaziantep hat ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem laut dem Vorsitzenden Hans-Uwe Daumann bereits 33.000 Euro an Spenden eingegangen sind. Von diesen Geld sollen die Dinge gekauft werden, die im Krisengebiet derzeit am dringendsten benötigt werden. Dazu gehören unter anderem Winterbekleidung, Decken, Matratzen, Schlafsäcke, Taschenlampen, Öfen und Generatoren, haltbare Nahrungsmittel und Hygieneartikel. Der Freundeskreis weist darauf hin, dass in der Türkei keine gebrauchten Artikel angenommen werden. Der Ludwigshafener Unternehmer Frank Hirsch, Geschäftsführer von HCL Logistics, hat sich bereit erklärt, für den Transport der Hilfsgüter Container zur Verfügung zu stellen.

Ludwigshafen24.de 10.02.2023

Im türkischen Gaziantep ist die Situation nach dem verheerenden Erdbeben weiter angespannt. Die Unsicherheit sei überall spürbar, die Stimmung angespannt. So beschreibt Sarah Bussemann die Lage in Gaziantep am Mittwoch gegenüber dem Tagesspiegel. Noch immer rumore es permanent, die Nachbeben seien weiter stark, sagt die 36-Jährige, die gebürtig aus Köln kommt und seit genau einem Jahr in der Stadt im Südosten der Türkei lebt. Es sei kaum mehr möglich, an Brot zu gelangen, sagt Sarah Bussemann. Auch suchten die Menschen weiter Schutz. In ihre Häuser dürfen und wollen die Menschen nicht mehr zurück, sagt sie. Zu groß ist die Einsturzgefahr.

Tagesspiegel 08.02.2023

Die Städtepartnerschaft zwischen Ludwigshafen und der türkischen Stadt Gaziantep leidet unter dem Krieg in Syrien. Nach Angaben des Freundeskreises Ludwigshafen-Gaziantep lebe derzeit etwa eine halbe Million Flüchtlinge in der türkischen Grenzstadt. Deshalb seien Gruppenreisen in die Partnerstadt derzeit nicht möglich. Die beiden Städte kamen sich nach der Brandkatastrophe 2008 in Ludwigshafen näher. Damals starben neun Menschen, alle stammten aus Gaziantep. Seither entwickelte sich ein florierendes Austauschprogramm. (mho)

Rhein-Neckar-Fernsehen 7. Juni 2016