Mitgliederversammlung: Erdbebenhilfe und Jugendaustausch

Nach einer längeren coronabedingten Pause trafen sich am 16. Juni die Mitglieder des Freundeskreises Ludwigshafen Gaziantep erstmals wieder zu einer satzungsgemäßen Jahresversammlung. „Seit der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und im angrenzenden Syrien hat sich unsere Arbeit für die Städtepartnerschaft komplett gewandelt und die Katastrophenhilfe steht im Vordergrund“, erklärt der Vorsitzende Hans-Uwe Daumann. „Wir möchten aber in absehbarer Zeit wieder Jugendaustausch und Praktikumsaustausch zwischen Gaziantep und Ludwigshafen ermöglichen, und unsere kulturellen Veranstaltungen fortsetzen.“ Seit Februar 2023 hat der Freundeskreis 160.000 Euro Spenden erhalten und über persönliche Kontakte in der Partnerstadt Gaziantep und im Umland bereits mehr als die Hälfte in Hilfsprojekte umsetzen können. „Wir planen jetzt die Einrichtung eines Kinderhauses in einer großen Containersiedlung in İslahiye / Gaziantep. Viele Kinder tragen schwer an dem, was sie durch die Erdbebenkatastrophe erlebt haben. Nachdem unser erster Partner keine Genehmigung dafür erhielt, planen wir jetzt mit einer neuen Partnerorganisation am gleichen Ort,“ erläutert Ibrahim Yetkin, der Stellvertretende Vorsitzende, das Projekt, das auf seine Initiative zurückgeht. Die Spenderinnen und Spender der Erdbebenhilfe kommen aus Ludwigshafen und der Region, darunter sind viele Privatpersonen, Unternehmen und ein knappes Dutzend Schulen. Unter den engagierten Schülerinnen und Schülern sind viele mit türkischen und auch syrischen Wurzeln. Der Freundeskreis hat daher auch Spenden zur medizinischen Nothilfe in den syrischen Grenzbereich weitergeleitet, der von Gaziantep nur etwa 50 Kilometer entfernt ist. „Die Hilfsbereitschaft in Ludwigshafen ist riesengroß,“ sagt Baris Yilmaz, der Schatzmeister des Vereins. „Ludwigshafen handelt auch im Vergleich mit anderen Städten vorbildlich. Deshalb konnten wir, in Zusammenarbeit mit der Stadt und Ludwigshafener Unternehmen, bald nach dem Erdbeben die erste Hilfslieferung auf den Weg bringen.“ Der Vorstand aus Hans-Uwe Daumann, Ibrahim Yetkin, Baris Yilmaz, dem Schriftführer Ralf Battistin und den Beisitzerinnen Petra Schulte und Hatice Yilmaz will seine Arbeit gemeinsam fortsetzen und wurde jeweils einstimmig von der Mitgliederversammlung im Amt bestätigt. „Wir sind ein gutes Team. Wir haben uns in der dramatischen Phase nach dem Erdbeben in häufigen Videokonferenzen abgestimmt und gemeinsame Entscheidungen getroffen. Unser Anspruch ist, dass die Spenden hundertprozentig den Betroffenen zugutekommen.“

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